Auch in diesem Jahr stieß das Projekt „Ausflug mit den Senioren vom Münchenstift Haus St. Maria Ramersdorf“ seitens der Bewohner und der freiwilligen Helfer auf großes Interesse, und so machten sich insgesamt 23 Teilnehmer am 04.07.2019 gemeinsam auf den Weg zum Ammersee.
Ein Teil der freiwilligen Helfer startete bereits etwas früher direkt am Seniorenheim um die Mitarbeiterinnen des Münchenstift dabei zu unterstützen, alle Senioren sicher an den Ostbahnhof zu geleiten, da der Großteil auf Rollstühle oder Rollatoren angewiesen war. Dies gestaltete sich herausfordernder und zeitintensiver als gedacht. Wer weiß schon, dass in einen Linienbus nur max. 2 Rollstuhlfahrer dürfen? So teilten wir uns auf 3 unterschiedliche Busse auf. Am Ostbahnhof angelangt mussten wir uns nun auf die Suche nach dem nächsten Aufzug machen, der uns ins Untergeschoss brachte. Glücklicherweise war dieser Aufzug in Betrieb und so traf sich nun die gesamte Gruppe um, in Zweier-Pärchen eingeteilt, in einen sonnigen und abwechslungsreichen Tag zu starten.
Um auf die Gleise zu gelangen waren wir auch hier wieder das Funktionieren des Aufzugs angewiesen. Wie sich bereits beim Warten auf die S-Bahn zeigte, hatte Frau Weiser vom Münchenstift den zeitlichen Ablauf des Tages bestens vorbereitet, wodurch wir weder in Eile gerieten noch überlang warten mussten.
Während der fast 50-minütigen S-Bahnfahrt hatten wir endlich Gelegenheit, uns gegenseitig besser kennenzulernen.
Gegen viertel nach 11 kamen wir in Herrsching an und machten uns auf den Weg zum Andechser Hof, der sich mittags um unser leibliches Wohl kümmerte – eine Uhrzeit, mit wir seitens unserer MR-Kantinen natürlich bestens vertraut sind ;-)
In ausgelassener Runde ließen wir uns unsere Gerichte schmecken und genossen die persönlichen Gespräche. Gut gestärkt und außerdem mit ausreichend „Anti-Mückenspray“ ausgestattet machten wir uns nun in entspanntem Tempo auf dem Weg zur Schiffsanlegestelle am Ammersee – der perfekte Ort für unser gemeinsames Gruppenfoto.
Nun hieß es bei leichter Brise vom See warten auf unser Schiff für unsere südliche Rundfahrt über den Ammersee. Endlich ging es los. Für einige von uns war es wieder die erste Schifffahrt nach vielen Jahren. Daher genossen wir die Fahrt bei diesem herrlichen Wetter umso mehr. Dank der Käppis – gesponsert vom Seniorenheim - blieb uns Allen ein Sonnenstich erspart. Hier traten allerdings bereits bei Alt und Jung die ersten Müdigkeitserscheinungen auf. Aufgrund der vielen neuen Eindrücke und Menschen, der guten Luft, der herrlichen Aussicht, des leckeren Essens, unserer ständigen Wachsamkeit gegenüber den uns Anvertrauten und des sanften Schaukelns des Schiffs hätte wahrscheinlich Niemand etwas gegen mit kurzes Mittagsschläfchen in einem gemütlichen Liegestuhl einzuwenden gehabt.
Wohlbehalten zurück in Herrsching war es nun endlich Zeit für Kaffee, Eis und Kuchen. Direkt am Ufer fanden wir eine schöne Eisdiele mit einem tollen Blick auf den Steg und den See. Wie man sich vorstellen kann, war die Organisation der Bestellung im Selbstbedienungsbereich des Biergartens eine logistische Herausforderung, welche allerdings fehlerfrei gemeistert wurde J
Anschließend war es leider auch schon wieder Zeit, den Heimweg anzutreten. Bis zum Ostbahnhof lief auch alles problemlos. Dort am Bahngleis angekommen, fuhren wir mit dem Aufzug in Mini-Grüppchen in das Untergeschoss. Nachdem die Hälfte der Gruppe bereits sicher unten angekommen war, streikte plötzlich der Aufzug und der zweite Teil unserer Gruppe saß oben fest. Was macht man in so einer Situation, wenn das Benutzen der Treppe aufgrund des hohen Unfallrisikos die allerletzte Option ist? Richtig, man steigt in die nächste S-Bahn und fährt 2 Stationen stadtauswärts um dort wieder in die gegenläufige S-Bahn zu steigen, da man auf einem anderen Gleis am Ostbahnhof landet – in der Hoffnung, der Aufzug auf diesem Bahnsteig funktioniert. Dieser Plan ging auf und so kam die zweite Gruppe zwar mit 30-minütiger Verspätung, aber wohlbehalten am Seniorenheim an. Spätestens in solchen Situationen wird einem bewusst, wie froh man über die eigene Gesundheit sein kann, und welchen Herausforderungen sich Menschen in unserer Gesellschaft tagtäglich stellen müssen. Voller neu gewonnener Erkenntnisse, glücklich darüber dass alles gut gegangen ist, aber auch total erschöpft machten wir Helfer uns nun auf den Weg nach Hause – auch mit einem veränderten Blick auf das Leben.
Ein großes Dankeschön möchten wir der Schinzler Stiftung aussprechen, die diesen Tag gemeinsam mit den engagierten Mitarbeiterinnen und Pflegerinnen des Seniorenheims für uns Alle erst ermöglicht haben.
Wir hoffen, dass Dieses, und auch die anderen Projekte im kommenden Jahr wieder stattfinden können und sich für alle Projekte im kommenden Jahr noch mehr freiwillige Helfer aus unserem Kollegenkreis finden.