Das Projekt in Kürze
Von Juli bis August 2018 haben wir mit Hilfe der Schinzler Stiftung eine mobile Küche für unseren Verein geplant, entworfen und gebaut. Nun können wir noch mehr Menschen unterschiedlicher Kulturen bei Kochbegegnungen zusammenbringen und interkulturelle Freundschaften ermöglichen.
Unsere Aktivitäten
Unterstützt von privaten Kleinspenden und einer Spende der Stadtsparkasse München konnten wir bereits im April 2018 eine Piaggio Ape anschaffen. Der kleine Kastenwagen sollte unsere mobile Küche transportieren – nun fehlten allerdings noch die Utensilien (Geschirr, mobile Herdplatten, Elektrokleingeräte etc.) sowie ein Innenausbau des Kastenwagens, in dem alles sicher und praktisch verstaut werden könnte.
Mit der Unterstützung der Schinzler Stiftung und gemeinsam mit dem werkraum der Hans Sauer Stiftung haben wir nun den Ausbau realisiert und die nötige Ausstattung angeschafft. Im Juli haben wir in einem partizipativen Workshop überlegt, wie der Ausbau der Ape aussehen soll: Wie viel Stauraum brauchen wir für welche Gerätschaften? Als alles im Detail geplant war, legten wir los, gemeinsam mit einer interkulturellen Gruppe von etwa 10 Freiwilligen werkelten wir unter professioneller Anleitung im werkraum der Hans Sauer Stiftung in der Flüchtlingsunterkunft Hoffmanstraße in München Sendling.
Parallel dazu nutzten wir die Chance, von einer Gastronomieauflösung preiswert eine ganze Küchenausstattung zu kaufen. Nun haben wir in der Piaggio Ape alles, was wir brauche, um mit und für etwa 30 Menschen zu Kochen: Große Schüsseln, Schneidebrettchen, Töpfe und Pfannen in diversen Größen, Kochlöffel, Aufbewahrungsdosen, mobile Herdplatten, einen Pürierstab und allerlei weitere kleine und große Küchenhelfer.
Mit der neuen mobilen Küche haben wir seit August schon etwa 10 Kochevents durchgeführt unter anderem im Münchner Flüchtlingsrat während der langen Nacht der Museen.
Für unsere ehrenamtlichen Helfer*innen bedeutet das, dass sie mit wenig Logistik und Zeitaufwand nun an fast jedem Ort eine Kochveranstaltung durchführen können. Ein großer Tisch, Wasser und Strom reichen aus – alles andere bringen wir in unserer mobilen Küche mit!
Zum Hintergrund des Projekts
Geflüchtete und Einheimisch leben zu häufig in zwei Parallelgesellschaften, zwischen denen es kaum Berührungspunkte gibt. Und das, obwohl auf beiden Seiten großes Interesse besteht sich kennenzulernen und nicht länger nebeneinander, sondern miteinander zu leben. Die Begegnungen, die stattfinden, finden selten auf Augenhöhe statt, da sich die Geflüchteten meist in der Rolle eines Hilfeempfängers und die Beheimateten in der eines Helfenden befinden. Wir schlagen eine Brücke, um ein Miteinander zu ermöglichen. Allerdings sind wir davon überzeugt, dass dies erst dann gelingen kann, wenn Integration nicht länger als Aufgabe von einigen Wenigen verstanden wird. Deshalb machen wir Integration zu einem Prozess, in den sich der Großteil der Gesellschaft gerne einbringt.
Mit unseren Kochveranstaltungen schaffen wir niederschwellige und hochwertige Begegnungsangebote, die sich gleichermaßen an Beheimatete und an Geflüchtete wenden. In einer lockeren und kreativen Atmosphäre ermöglichen wir ein entspanntes gegenseitiges Kennenlernen, es werden beidseitig Vorurteile abgebaut, Offenheit und Respekt gefördert sowie Sprachkenntnisse und kulturelles Wissen weitergegeben.
Konkret organisieren wir Veranstaltungen, in denen Menschen mit und ohne Fluchterfahrung gemeinsam kochen und essen. Meist steht die Küche eines der Herkunftsländer der geflüchteten Teilnehmer/innen im Vordergrund und diese bringen den Beheimateten so ihre Kultur näher. Die Organisation der Veranstaltungen wird derzeit ausschließlich von Ehrenamtlichen unserer Community realisiert und durch Spenden sowie eine Förderung des Sozialreferats der Stadt München finanziert. Durch die Einbeziehung von Beheimateten und Geflüchteten in die Vorbereitung motivieren wir beide Seiten dazu, den Integrationsprozess gemeinsam zu gestalten. Damit fördern wir interkulturelle Kompetenzen und ermöglichen gesellschaftliche und kulturelle Partizipation für Geflüchtete.
Kontakt und Ansprechpartner
Über den Tellerrand kochen München e.V.
www.überdentellerrand.org/München
Anschrift: Comeniusstraße 2 c/o Seipp, 81667 München
Ansprechpartnerin: Jasmin Seipp (Vorstandsvorsitzende)
Mobil: 0157 71983350 ; Email: muenchen@überdentellerrand.org